Bei einem Spaziergang durch den Wald fand ich im Dreck eine dicke Baumscheibe. Erst ging ich vorbei, denn sie sah wirklich sehr unschön aus. Aber den Rest des Spaziergangs dachte ich immer wieder an die Scheibe. Auf dem Rückweg zog ich sie dann doch auf den Weg und bemerkte jetzt erst wie schwer sie war.
Der Worte genug, ich trug sie bis zu meinem Auto und nahm sie mit. Irgendwann fing ich an, den Dreck abzubürsten. Die Schnittflächen waren sehr grob. Also fing ich an, diese zu schleifen. Nach 1,5 Tagen endlich war ich mit dem Ergebnis zufrieden. Aber was nun damit tun?
Der nächste Spaziergang ging entlang der Seen an der Donau, wo mittlerweile wieder der Biber in großer Zahl heimisch ist. Das Hobby dieser Tierchen ist, unkontrolliert Bäume zu fällen. Und so fand ich ein paar Astgabeln, die ihm zum Opfer gefallen waren, übersät mit den typischen Bissspuren.
Jetzt war klar, wofür die Baumscheibe sein sollte. Ich nahm die Astgabeln mit, ließ die „Maserung“ weitestgehend erhalten, stemmte passende Löcher in die Baumscheibe, damit ich die Astgabeln besser fixieren konnte, behandelte das Holz mehrfach mit Leinöl und die Baumscheibe zusätzlich mit Hartwachs.
Da ich selber die Probleme kenne, die ein schwerer Kratzbaum bereitet, wenn man putzen will, entschied ich mich, diesen Kratzbaum auf Rollen zu fixieren, wobei zwei davon mit Feststellern gegen ungewolltes Wegrollen versehen sind. So entstand der Name „Rolling Home“.
Dieses Prachtstück habe ich mit einem doppelten Satz Auflagen versehen, wovon der eine aus weißem Kunstleder und nachtblauem Baumsollsamt, der andere aus einer Kombi aus nachtblauen Baumwollsamtes und einem robusten Polsterstoff in blau/goldenem Tiermotiv gestaltet sind. Wer nicht so viel Platz hat und auch mal „rangieren“ möchte, für den ist dieses naturbelassene, dekorative Stück das richtige. Das I-Tüpfelchen ist die von mir geschnitzte Katze, die den Stamm herunter läuft.